Die Leipziger Buchmesse 2019 in 40 Sekunden

Eins der häufigsten Worte, die ich auf meiner Lieblingsmesse höre, ist „Informationsflut“. Es ist es unmöglich, an einem Tag alles Interessante zu sehen und abzuarbeiten. Besucher sind wahrlich sehr vielen Reizen ausgesetzt. Da ein Promi, dort eine interessante Lesung, vielversprechende Buchcover und erst die Typen!

Auf meiner Vorbereitungsliste stehen daher jedes Mal einige Musspunkte, doch Terminstress habe ich mir längst abgewöhnt. In diesem Jahr konzentrierte ich mich auf die Hallen 3 und 5. Da ich aus beruflichen Gründen zu den Viellesern gehöre, liegt ständig ein abzuarbeitender Literaturberg im Regal. Viele Fachbücher, Historisches, Biografien und gelegentlich Romane. Es ist kein Geheimnis, das mich oft Werke ansprechen, die eher nicht dem Mainstream zugeordnet werden. Die Themen müssen mich interessieren und die Autoren müssen mich neugierig machen.

Das haben auch 2019 einige mir bisher Unbekannte geschafft.

  • Kindergeschichten aus der Anthologie „Das Tohuwabobuch“
  • Krimis mit Regionalbezug aus dem primär Verlag Berlin
  • mehrere Sachbücher des Kölner Moderators Peter Granzow, unter anderem über den „Störfaktor Kunde“ und über Depressionen
  • das erste, vor drei Wochen erschienene, Buch der Hamburgerin „Die Ali“, die mit dem provokanten Titel „Sich das Leben nehmen“ die Unternehmensberaterbranche reflektiert und zu Selbstbestimmung ermuntert
  • Literaturperlen aus der Mark Brandenburg
  • das im Eulenspiegel-Verlag erschienene Buch „Die große Freiheit ist es nicht geworden“ von Matthias Krauß und
  • verschiedene Werke unterschiedlicher Genres von Autorinnen, die sich in einem Club zusammengeschlossen haben
  • „Kein Ruhestand – Wie Frauen mit der Altersarmut umgehen“ von Irene Götz.

Am meisten gefreut habe ich mich über das unverhoffte Wiedersehen mit Tino Eisbrenner. Der Musiker hat im Nora Verlag Berlin sein aktuelles Buch „Das Lied vom Frieden – Reisebilder eines Songpoeten“ veröffentlicht. Ein kluger und weltoffener Mensch, der nicht auf sein Jessica-Lied „Ich beobachte dich“ von 1985 reduziert werden sollte.

Ebenfalls freudig war die erste persönliche Begegnung mit dem Verleger von Andreas Hähle, Tristan Rosenkranz von Agentur & Verlag für alternative Kultur Outbird. Das Buch „Wahnsignale“ wird eins der nächsten Bücher sein, die ich lese.

Da die Buchmesse immer auch ein bisschen wie ein Klassentreffen ist, landete ein Kurzplausch mit Dresdner Kollegen vom Funkturm-Magazin, mit der ein Live-Fernsehinterview gebenden Erfolgsunternehmerin Daniela Kreißig und mit dem christlichen Verleger unseres „Vorzeige-Bäckers“ aus Oberhavel auf der spontanen Tagesagenda. Überrascht war ich, dass und wie eine Unternehmerin aus dem Nachbarort die ständig mehr werdenden Fans der romantischen Literatur glücklich macht.

Respektvoll lernte ich zudem, wie man eine Blindenschreibmaschine bedient.

Die Buchmesse in 40 Sekunden? Das klappt nur digital. Hinter dieser Bildstrecke stecken fast acht Stunden, knapp 12.000 Schritte und fast 9 Kilometer Fußmarsch. Bis zum Gastland Tschechien in Halle 4 reichte die Zeit leider nicht mehr. Doch mit Lesestoff bin ich bestens versorgt.

Fotos/Diashow: Dagmar Möbius

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