Dieses Osterfest wird anders als alle vorherigen. Eine über 80-jährige frühere Lehrerin schrieb mir gerade: „Wir haben gedacht, in unserem langen Leben schon alles mitgemacht zu haben – ist wohl ein Irrtum!“ Doch trotz der Corona-Kontaktbeschränkungen kam der Humor nicht abhanden.
So wurde dem hölzernen Osterhasen ein Mundschutz gebastelt. Und auch das dazugehörige Gedicht ist zu schade, um in der Schublade zu verschwinden. Ich darf es mit freundlicher Genehmigung hier teilen – herzlichen Dank dafür!
Für Ostern gab es viele Pläne – nun sitzen die Hennen in Quarantäne.
Kein Ei kommt jetzt beim Hasen an, dass der nicht pünktlich liefern kann.
Die Farbe wird in den Töpfen trocken, weil alle nutzlos im Home Office hocken.
Die Hasenkinder ständig quengeln, kein Unterricht bei diesen Bengeln.
Die Menschenkinder müssen warten; die Hoffnung wär‘, man könnte starten.
Vielleicht tauscht man mit dem Weihnachtsmann, der schließlich auch mal warten kann.
Vorerst geht’s mal kurz auf die Wiese. Wenn sich doch ‘n Maulschutz finden ließe!
Doch den gibts nicht – wie überall; der Osterhase – kein Sonderfall.
So suchen die Kinder vergebens im Garten; wie überall – nur warten, warten!!!
Foto und Gedicht: ©urz
In diesem Sinn: frohe Ostertage, trotz allem! Es kommen wieder andere Zeiten, bestimmt.
Update Mai 2021:
Das Stadtarchiv Dresden hat das Gedicht zwischenzeitlich in seine Corona-Sammlung aufgenommen.