Noch nie wurde ich so viel nach meinem Befinden gefragt wie in den letzten Wochen. Empathisches Interesse, besorgte Geste oder Verlegenheitsfloskel? Unerheblich. Es geht mir gut. Mit den derzeitigen Beschränkungen komme ich klar. Eine im Alltag akzeptierte Aussage, die unwissenschaftlich wäre: zu unkonkret, weder messbar noch für alle Zeiten reproduzierbar. Psycholog*innen der Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie an der TU Dresden fragten Selbstständige während des Lockdowns im Frühjahr 2020, wie es ihnen geht. Ich berichtete darüber. Jetzt liegen die vollständigen Ergebnisse vor. Sie werfen viele Fragen auf. Weiterlesen
Resilienz
Neue Normalität ohne Blaupause
Seit Tagen geistert ein Begriff durch die Medien, der harmlos klingt. Vize-Kanzler Olaf Scholz soll die Formulierung „Neue Normalität“ angesichts der Entwicklungen der Corona-Pandemie in einer Fernsehsendung erstmals geprägt haben. Ich habe das nicht selbst gesehen, registriere jedoch, dass die Worte immer öfter zitiert werden. Seitdem frage ich mich: Was ist normal? Wer bestimmt das? Und was bitte soll „neue Normalität“ angesichts einer Situation, die noch niemand erlebt hat und deren Ende derzeit in keiner Weise seriös vorausgesagt werden kann, überhaupt konkret bedeuten? Weiterlesen
Geschichte bitte verlegen
Seit ich in Brandenburg wohne, hat das Wort „Provinzposse“ eine neue Bedeutung für mich. Erst hier begriff ich einige zeitgeschichtliche Zusammenhänge, deren Auslöser bis 1989 nicht alle ins berühmte „Tal der Ahnungslosen“ durchgesickert waren. Meinem ersten Besuch in der Gedenkstätte Sachsenhausen folgte stilles Entsetzen. Nur so lässt sich eine aktuelle Debatte einordnen. Weiterlesen